20210611-Unternehmer-Talk

Rückblick zum UNTERNEHMER*INNEN-TALK am 11.6.2021

Kategorien: Unternehmer-Talk
23. Juni 2021

Blogserie: UNTERNEHMER-TALK – Unternehmensnachfolge

Erfolg im Unternehmen macht nicht nur glücklich

Eine ehemalige Unternehmerin berichtete von ihrem „erfolgreichen Scheitern“ aus einer Unternehmensnachfolge. Sie erzählte ihre Geschichte in vier Szenarien, die zu ihren Lebensabschnitten gehörten.

Unternehmensnachfolge – plötzlich nicht nur Ehefrau

Im ersten Szenario kaufte ihr Ehemann als Nachfolger ein Unternehmen aus dem Bereich der Elektronik. Von Anfang an war für ihn klar, dass er die Entscheidung zum Kauf des Unternehmens nur zusammen mit seiner Frau treffen wird. Sie war immer in alle Gespräche eingebunden. Gemeinsam haben sie JA gesagt. Beide erwarben Gesellschaftsanteile. Unternehmenskrisen haben beide gemeinsam durchlebt und gemeistert. Das Unternehmen wuchs sehr schnell auf die vierfache Größe seit der Übernahme. Der Break-Even wurde erreicht. Die Gewinne stiegen. Die Unternehmerin war vollständig und gleichberechtigt eingebunden.

Selbst und ständig – Trugschluss der Selbständigkeit

Im zweiten Szenarium schilderte sie die Entwicklung in ihrer Familie. So wie das Unternehmen, wuchs auch diese – zwei Kinder wurden geboren. Ihr Ehemann hat sich in der Familie aber nicht so eingebracht wie in das Unternehmen. Aufgrund des hohen unternehmerischen Engagements sahen die Kinder ihren Vater kaum. Auch im Urlaub drehte sich alles um das Unternehmen, Laptop und Smartphone waren immer dabei. Es gab keine persönliche Auszeit. Die Gesellschafterin war mit der Familienentwicklung allein. Erst viel später stellten die Eltern fest, dass die Situation auch die Kinder bereits in jungen Jahren sehr belastet hat.

Kloster Einkehrtage – Reflexion und ihre Folgen

Die Überlastung der Gesellschafterin führte schließlich zum Ende der Familie. Sie stellte fest, dass ihr eigenes und das Leben ihrer Kinder nur noch vom Unternehmen bestimmt wurde. Sie suchte „das Andere“ im Leben und fand es nach einer einwöchigen Klostereinkehr. Die Eheleute trennten sich. Die Auszahlung der Gesellschaftsanteile erfolgte in gutem Einvernehmen und unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

Erst nach dieser Ehe-Trennung entdeckte der Vater seine Kinder. Er veränderte seinen Arbeitsrhythmus und löste sich, zugunsten der Kinder, zu einem Teil vom Unternehmen. Eine Familienzusammenführung bzw. ein Neuanfang war jedoch nicht mehr möglich.

Mutige Entscheidungen zur Zufriedenheit

Die ehemalige Gesellschafterin resümiert positiv, dass die Erfahrungen als Unternehmerin  wichtige Basis für ihre heutige zufriedene Lebenssituation sind:

  1. Als gleichwertige Gesellschafterin hat sie von Ihrem Ehemann Anerkennung erfahren. Sie war nicht das Anhängsel einer Ehe.
  2. Die Überlastung im Unternehmen hat ihr zum Bewusstsein der Vielfalt ihres ganzheitlichen Lebens verholfen.
  3. Sie hat erfahren, dass sie sich als Gesellschafterin mit ihrem Ehemann in einer fairen Weise trennen konnte.
  4. Sie trifft heute Entscheidungen, die mit dem Wirtschaftlichen und dem Sozialen im Einklang sind.
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