Unternehmer-Talk 16.04.2021

Blogserie: UNTERNEHMER*INNEN-TALK – Handwerkbetrieb / Rückblick 16.04.2021

23. April 2021

// Mit 42 Jahren hat er den Handwerksbetrieb erworben, den er seit 11 Jahren erfolgreich führt. Meine Fragen dazu an den Unternehmer, der von seinen Erfahrungen aus dem Nachfolgeprozess im Unternehmer*innen-Talk berichtete:

  • Haben Sie das Unternehmen aus persönlichen Gründen gekauft?
  • Welche Veränderungen haben Sie vorgenommen damit Sie das Unternehmen auch heute noch erfolgreich führen können?
  • Wie haben die Mitarbeiter die Nachfolge aufgenommen?
  • Würden Sie heute noch einmal so entscheiden?

Mut zu Veränderungen

„Aus meinem unsicheren Angestelltenverhältnis suchte ich eine Alternative. Ein Freund hat mir damals sein Unternehmen zum Kauf angeboten. Ich kenne mich zwar mit Unternehmenszahlen aus, in der Branche war ich aber Quereinsteiger. Ich habe es trotzdem gewagt.“

Zusammen mit seinem Berater prüfte er das zu kaufende Unternehmen. Es stellte sich heraus, dass die Gesellschaft hohe Risiken enthielt, die ein Fortbestehen nach der Übernahme gefährden könnten. Dies bestätigte ihm auch seine Hausbank. Er entschied daher eine neue Gesellschaft zu gründen und den Namen und die Assets des alten Unternehmens zu kaufen. Da es ein kleines Unternehmen war dauerte der gesamte Übernahmeprozess kaum ein Jahr.

Die Differenzen zwischen ihm und dem abgebenden Unternehmer führten zum Bruch der Freundschaft. Eine Einarbeitung durch den Altunternehmer ist nicht erfolgt.

Veränderungen nach der Übernahme

Nach der Übernahme hat er Unternehmens- und Kostenstrukturen verändert. Ausgelagerte Bereiche wurden zurück geholt. Die interne Ablauforganisation wurde verändert. Es entstand eine größere Kundennähe.

Das hatte Folgen für die Zusammenarbeit im Unternehmen. Es wurden neue Mitarbeiter eingestellt. In den ersten drei Jahren nach der Übernahme sind alle übernommenen Mitarbeiter ausgeschieden.

Mit der Übernahme des alten Firmennamens, einer Überarbeitung des Logos und der gesamten Außendarstellung des Unternehmens hat er die Bekanntheit am Markt nicht nur erhalten, sondern auch weiter ausgebaut.

War die Entscheidung richtig?

In den 11 Jahren seit der Übernahme erlebt der Unternehmer starke Veränderungen in allen Ebenen der Branche. Dies wirkt auch in sein Unternehmen hinein. Aktuell belastet ihn insbesondere die zeitaufwändige und zum Teil sehr schwierige Suche nach Mitarbeitern. Die Wahrscheinlichkeit die Entscheidung von damals noch einmal so zu treffen, bezeichnet er mit 50 zu 50.

Rückblick

Es war wichtig das Unternehmen in einer neu gegründeten Gesellschaft fortzuführen.

Ohne die Zusammenarbeit mit seinem Berater wäre die Übernahme nicht gelungen. Auch in der Fortführung braucht er heute noch seine Unterstützung.

Aus Anfragen bei den Kammern (IHK und HWK) hat er keine nennenswerte Hilfe bekommen.

Vielen Dank an den vortragenden Unternehmer für seine Zeit und seine Offenheit in unserem UNTERNEHMER*INNEN-TALK. So wie seine Kollegen in den vorangegangenen Treffen hat auch er wieder interessante und neue Einblicke in die Praxis einer Unternehmens-Nachfolge gegeben.

Einladung zum nächsten UNTERNEHMER*INNEN-TALK: Freitag, 7. Mai 2021, diesmal früher von 10 bis 11 Uhr

Sie beim nächsten digitalen UNTERNEHMER*INNEN-TALK wieder begrüßen zu dürfen, wird uns sehr freuen. Wir sind gespannt, welche*r Unternehmer*in uns dann wieder neue Erlebnisse zum Thema vorstellt. Im direkten Dialog können Sie Fragen stellen und erhalten Antworten aus der Praxis. Es bleibt spannend, wie alles in mittelständischen Familienunternehmen.

Sie sind herzlich eingeladen dabei zu sein. Senden Sie uns Ihre Anfrage per E-Mail  https://www.initiative-entwicklung.de/kontakt/ Sie erhalten den Link für das nächste kostenfreie Zoom-Treffen.

Der monatliche UNTERNEHMER*INNEN-TALK ist initiiert von :

Thorsten Klinkner – Stiftungsspezialist –

Ludwig Eickelpasch – Unternehmerbegleiter in Unternehmens-Nachfolge, Unternehmens-Sicherung und Unternehmens-Entwicklung.

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