Die Teilnehmer des ersten UNTERNEHMER*INNEN-TALKS, am 15.1.2021 kamen aus den Bereichen Banken, Stiftungsholding, Vermögensverwaltung, Industrie- und Handelskammer sowie Internationales Interim Management.
Im Interview mit Herrn Eickelpasch berichtete der geschäftsführende Gesellschafter eines mittelständischen Unternehmens von seinen Erfahrungen des Kaufs im Nachfolgeprozess.
Gleich zu Beginn des Online-Video-Meetings entwickelte sich das Gespräch zum Thema RATINGVERÄNDERUNGEN nach Eintritt des neuen Gesellschafters in ein Unternehmen. Die Verbindung zur Hausbank kann hier eine bedeutsame Rolle zur Vermeidung von Finanzierungsengpässen spielen. Der Teilnehmer aus dem Bankenbereich erläuterte dazu konkrete Möglichkeiten. Der Unternehmer gab Tipps aus seiner Praxis zur PRÜFUNG DER FINANZLOGIK.
Ein Teilnehmer aus dem Bereich Internationales Interim Management sprach das sehr interessante Thema UNTERNEHMENSKULTUR an. In mehreren Projekten hatte er von den Schwierigkeiten der Zusammenarbeit der Mitarbeiter mit nachfolgenden Unternehmern erfahren. Diesen Nachfolgern war es nicht gelungen die Mitarbeiter in eine neue Unternehmenskultur „mitzunehmen“. Dies führte in einzelnen Projekten fast zum Scheitern.
Auf Fragen an den o. g. Käufer konnte dieser berichten, dass ihm diese Situation bei der Unternehmensübernahme sehr bewusst war. Ihm war es wichtig, dass die Mitarbeiter Freude an ihrer Arbeit haben und Sinn darin fanden. Er erzählte, wie er Veränderungen mit ihnen zusammen umsetzte. So ist es gelungen, bis auf einen, alle Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.
Der Geschäftsführer einer Stiftungsholding berichtete vom Umgang mit den verschiedenen Unternehmenskulturen der in der Holding zusammengefassten Gesellschaften. Dies sei hier sehr bedeutsam da die Unternehmen auch noch aus sehr verschiedenen Branchen kommen.
Bei Unternehmensnachfolgen wird den sogenannten „Hard-Facts“ viel Bedeutung geschenkt. Es sind Steuer- oder Rechtsfragen, Finanzierungsthemen oder Perspektivrechnungen. Meist werden sie konkret greifbar in Daten – Zahlen – Fakten dargestellt. Mit ihnen wird eine stabile Basis geschaffen.
In unserem UNTERNEHMER*INNEN-TALK nahmen diesmal die sogenannten „Soft-Facts“ einen sehr großen Raum ein. Diese nicht so einfach darzustellen. Um mit ihnen umzugehen braucht es Verbindung zwischen dem Unternehmer, den Führungskräften, den Mitarbeitern; also allen Menschen, die zum Erfolg des Unternehmens an ihrem Platz beitragen. Sie sind das lebendige in einem Unternehmen.
Eine Führungskultur, die die Menschen mit dem Sinn des Unternehmens verbindet, ist einer der Kernthemen. Das ist nicht so einfach zu beschreiben oder zu greifen wie „Hard-Facts“. Aber es ist genauso entscheidend für den Erfolg. Wenn die Menschen keine Verbindung zum Unternehmenszweck finden, wenn sie nicht den Sinn in ihrer Arbeit sehen haben sie keinen „Spaß“ daran. Die sozialen Verbindungen im Unternehmen werden leiden. Die Folge:
- Gewinne bleiben aus
- das Unternehmen gerät in eine finanzielle Schieflage
- die Unternehmens-Nachfolge scheitert.
Wir danken allen Teilnehmern für ihre Beiträge, vor allen Dingen dem vortragenden Unternehmer für seine Offenheit und die für alle Teilnehmer wertvollen Schilderungen.
Die Veranstalter: Thorsten Klinkner, UnternehmerKompositionen und Ludwig Eickelpasch, initiative+entwicklung
Das nächste Treffen findet am 5. Februar 2021, von 11:00 bis 12:00 Uhr statt.
Mit Zusendung des Einwahllinks werden wir Sie über die/den referierenden Unternehmer*in informieren.